Driftsport
Driften ist eine Motorsportart, die aus der gleichnamigen Fahrtechnik entstanden ist. Hierbei versucht der Fahrer sein Fahrzeug zum Übersteuern zu bringen, während er die Kontrolle und ein hohes Fahrtempo beibehält. Bei diesen Fahrmanövern zeigen die gelenkten Vorderräder zur Kurvenaußenseite, die hinteren Räder haben einen höheren Schräglaufwinkel als die Vorderräder. Als Motorsport-Wettbewerb wird das Driften weltweit ausgetragen, wobei es auf Geschwindigkeit, Driftwinkel und Eleganz der Drifts ankommt.
Geschichte
Die Entstehung als Motorsportart geht auf die Achtziger Jahre zurück. Japanische Tourenwagenfahrer nutzten die Fahrtechnik um sich in Rennen einen Vorteil zu verschaffen. Inspiriert davon produzierte Keiichi Tsuchiya 1987 ein Video Namens Pluspy, in welchem er auf einem Toyota AE86 auf öffentlichen Straßen driftete. Schon 1988 wurde unter dem Banner der D1 Grand Prix ein erster Wettbewerb in Japan ausgetragen. Erst Mitte der Neunziger wurden auch erste Veranstaltungen in den USA ausgetragen. Mittlerweile hat der Sport aber auch weltweit an Popularität gewonnen.
Fahrtechnik
Beim Driften werden meistens leichte Fahrzeuge mit Heckantrieb und hoher Motorleistung und Drehmoment eingesetzt. Populär sind neben diversen BMW-Typen Fahrzeuge wie der Nissan 350Z, Nissan Silvia oder der Toyota AE86. Dieser war auch in Pluspy zu sehen. Fahrzeuge mit Allradantrieb, wie sie aus dem Rallyesport kommen, werden zumeist auf Heckantrieb umgebaut. Dieser bietet den Vorteil, gezielt über das Durchdrehen der Hinterräder den Driftwinkel zu kontrollieren. Dieses Fahrverhalten nennt man Power-Oversteer, also ein provoziertes Übersteuern durch schieren Überfluss an Motorleistung. Fronttriebler sind zum Driften relativ ungeeignet, da sie eher zum Unter- als zum Übersteuern neigen. Ein Übersteuern kann beim Frontantrieb aber durch das Einsetzen der Handbremse erzeugt werden.
Neben der Handbremse und dem Power-Oversteer wird auch das übermäßig schnelle Herunterschalten oder das Betätigen der Kupplung genutzt, um das Fahrzeuge gezielt instabil zu machen. Diese Techniken werden als „Shift-Lock“ und „Clutch-Kick“ bezeichnet. Eine weitere Technik ist es, das Auto in eine Pendelbewegung zu bringen. Dabei versucht der Fahrer kleine Schlangenlinien zu fahren, sodass das Heck des Fahrzeuge bei einem plötzlichen und starken Einlenkmanöver ausbricht. Ein erfolgreiches Einleiten des Drifts wird hierbei „Feint“ genannt. Eine weitere Technik ist, die Hinterachse des Wagens kurzzeitig auf einer Grasfläche neben der Strecke zu platzieren. Dabei wird der Wagen so aufgeschaukelt, dass das Heck über die Fläche neben dem Asphalt rutscht und damit die Haftung verliert. Sobald der Eingangs-Drift-Winkel erreicht ist, wird das Fahrzeug wieder auf dem Asphalt bewegt. Diese Technik wird als „Dirt-Drop“ bezeichnet.
Die Handbremse (E-Brake) selbst wird zudem nicht nur zum Einleiten des Drifts benutzt, sondern auch dazu verwendet einen Drift deutlich zu verlängern indem man Instabilität in den Fahrzustand bringt, während der Wagen schon dazu neigt wieder Grip auf der Hinterachse aufzubauen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit der E-Brake ist das Abbauen eines Geschwindigkeitsüberschuss zwischen Kurvenkombinationen. Wird zum Beispiel eine Kurve im vierten Gang gedriftet und folgt daraufhin eine Kurve, die den Drift im zweiten Gang voraussetzt, bietet es sich an mittels der E-Brake den Drift-Winkel vor Eingang der langsameren Kurve stark zu erhöhen und damit beim in die Kurve hineinrutschen Geschwindigkeit abzubauen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Driften_%28Motorsport%29